BF-Tag der Jugendfeuerwehr Kaiserswerth


Die Jugendfeuerwehr Kaiserswerth, machte sich am 7. Juni 2013 gegen 16 Uhr bei strahlendem Sonnenschein mit zehn Jugendlichen und vier Betreuern auf den Weg in den 135 km entfernten Kreis Siegen-Wittgenstein.


Gemeinsam mit der seit vielen Jahren befreundeten Jugendfeuerwehr Kreuztal, stand ein 24-stündiger Berufsfeuerwehrtag auf dem Plan. Mit spannenden Einsätzen und einem realistisch nachempfundenen Wachalltag, sollten Groß und Klein einen Einblick in das Berufsleben von Feuerwehr und Rettungsdienst erhalten.

19:15 Uhr
Überpünktlich treten die Jugendlichen den Dienst an. Es werden sowohl das Einsatzfahrzeug, als auch die zu bekleidende Funktion, wie z.B. Gruppenführer oder Angriffstrupp bekanntgegeben. Im Anschluss erfolgt die Fahrzeugübernahme: So werden unter anderem die Übungs-Atemschutzgeräte kontrolliert, während der Rettungswagen einer Desinfektion unterzogen wird.

19:37 Uhr
Noch während dem Kontrollieren der Ausrüstung, wird die Besatzung des Kreuztaler Löschfahrzeugs durch den Alarmgong aufgeschreckt. Der Gruppenführer eilt zum Alarmdrucker, um sich die druckfrische Alarmdepeche abzuholen: Containerbrand am Schulzentrum!


19:43 Uhr

Nur wenige Minuten später, wird das Löschfahrzeug aus Düsseldorf alarmiert. Blitzschnell rückt das Fahrzeug zu einem parallel gemeldeten Containerbrand aus. Beide Fahrzeuge können - der extra für den Berufsfeuerwehrtag eingerichteten „Leitstelle Kreuztal“ - gegen 20.00 Uhr erfolgreich „Feuer aus“ melden. Nach den Aufräumarbeiten geht es zurück auf die Feuerwache.


20:25 Uhr

Der komplette Löschzug wird zu einer unklaren Feuermeldung am Schulzentrum Kreuztal gerufen. Auf der Anfahrt ist bereits eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Nach erster Erkundung durch den Zugführer, deutet alles auf ein Feuer auf einem Flachdach hin. Über die Drehleiter nehmen daraufhin mehrere Trupps die Brandbekämpfung auf, welche bereits nach kurzer Zeit Wirkung zeigt. Die Leitstelle Kreuztal wird im Hintergrund über alle Ereignisse durch die Besatzung des Einsatzleitwagens informiert.


20:59 Uhr

Der Rettungswagen wird zu einem Verkehrsunfall im Kreuztaler Industriegebiet gerufen. Vor Ort erscheint die Lage erst unübersichtlich: Eine Person wurde vermutlich vom PKW angefahren, während die PKW-Insassen verwirrt und schockiert an der Einsatzstelle umher laufen. Umgehend beginnt die Besatzung mit der Versorgung des Patienten. Zur Betreuung der beiden Betroffenen, wird fiktiv über die Leitstelle Kreuztal ein weiteres Rettungsmittel an die Einsatzstelle beordert.


22:43 Uhr

Vollalarm für die Wachbesatzung! Auf einem Lagerplatz des Bau- und Betriebshofes, soll eine Person verschüttet worden sein.
Ersteintreffende Kräfte der Jugendfeuerwehr, versuchen sich Zugang zu der ca. 80 cm tief verschütteten Person zu verschaffen. Während abwechselnd mit Schüppen und Händen gegraben wird, leuchten nachrückende Trupps die Einsatzstelle aus.


Der Rettungswagen rückt im weiteren Verlauf aus dem Bereitstellungsraum vor. Aufgrund des Meldebildes, wird der Patientenraum durch die Besatzung für eine sofortige Reanimation hergerichtet. Bereits kurze Zeit später, kann der leblose Bauarbeiter-Dummy befreit und umgehend in den Rettungswagen verbracht werden. Dort wird die – später natürlich erfolgreich verlaufende – Reanimation eingeleitet.


00:04 Uhr
Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz: Zurück auf der Feuerwache, wird mit vereinten Kräften die Einsatzbereitschaft hergestellt. So muss der einem Sandkasten gleichende Rettungswagen langwierig mit einem Staubsauger vom Sand befreit werden. Sichtlich erschöpft, beginnt für die Wachbesatzung die Nachtruhe.


06:00 Uhr

Nach großzügigen fünf Stunden Schlaf, alarmiert die Leitstelle am frühen Morgen den Rettungswagen auf einen Waldweg. Näheres ist zur Örtlichkeit nicht bekannt, so dass zweimal an der Einsatzstelle vorbeigefahren wird, bis schließlich zwischen Häusern und Sträuchern ein winkender Passant gesichtet wird. Ein aus Unachtsamkeit gestürzter Fahrradfahrer, wird durch den Rettungsdienst versorgt und in das örtliche Krankenhaus transportiert.


06:34 Uhr

Löschfahrzeug, Rüstwagen und Einsatzleitwagen aus Kreuztal werden zu einer mit Kakaopulver simulierten Ölspur gerufen. Die ca. 20 Meter lange Verunreinigung, wird durch die Einsatzkräfte mit Sägespänen als Bindemittelersatz abgestreut.


07:04 Uhr

Parallel zu dem noch laufenden Einsatz, wird das Löschfahrzeug aus Düsseldorf zu einem PKW mit auslaufenden Betriebsmitteln alarmiert. Auch hier wird die Ölverunreinigung abgestreut und aufgenommen.


09:23 Uhr

Die Besatzung des Düsseldorfer Rettungswagens wird zu einem internistischen Notfall gerufen. Eine leblos aufgefundene Person muss reanimiert werden. Wie auch bei der Reanimation am Vorabend, vertiefen die Jugendlichen den Umgang mit einem automatisiert externen Defibrillator (AED), wie dieser zur Laienreanimation inzwischen an vielen, öffentlich zugänglichen Orten aufzufinden ist. Da sich die Einsatzstelle sehr schwer erreichbar im 2. Obergeschoss eines Wohnhauses befindet, wird die Kreuztaler Drehleiter zur Personenrettung nachalarmiert.


10:19 Uhr

Erneut Vollalarm für die gesamte Wachabteilung: Zimmerbrand - Menschenleben in Gefahr! Aus einem Mehrfamilienhaus dringt dichter Rauch. Menschen rufen am Fenster um Hilfe. Mehrere Atemschutztrupps dringen zur Menschenrettung über das Treppenhaus und die Drehleiter in das Gebäude vor. Parallel hierzu wird ein Sprungretter in Stellung gebracht. Sekunden später springt einer der Dummies panisch aus einem der Obergeschosse und landet sicher im Luftkissen. In einem Zimmer im ersten Obergeschoss war es zu einem Brand gekommen. Dieser konnte schnell durch die vorgehenden Trupps gelöscht werden. Zum Entrauchen des Gebäudes werden zwei Überdrucklüfter eingesetzt. Der Rettungsdienst versorgt im Einsatzverlauf insgesamt zwei Dummies.


15:03 Uhr

Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit der Wachabteilung und anschließender Fahrzeugpflege, endet der anstrengende Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehren aus Kreuztal und Düsseldorf am Samstagnachmittag.


Verfasser: Daniel Niestroj
Fotos: Daniel Niestroj & Mirko Klopsch

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