SEG Rettungsassistenten


Seit 2000 existiert bei der Berufsfeuerwehr Düsseldorf die "Schnell-Einsatzgruppe Rettungsassistenten" (SEG-RettAss), die zu größeren Unfällen oder anderen rettungsdienstlichen Ereignissen aus der Freizeit alarmiert werden können. Die 150 Rettungsassistenten sind auch ausgebildete Berufsfeuerwehrmänner. Neben der vorgeschriebenen jährlichen Fortbildung für alle Rettungsassistenten der Feuerwehr Düsseldorf müssen die Mitglieder der SEG-Rettass mindestens einmal im Jahr an einer Großübung oder an einem Tagesseminar teilnehmen. Die Truppe wird dabei speziell für die Abwicklung von Großeinsätzen mit vielen verletzten oder erkrankten Menschen geschult. Ihre Aufgaben liegen im Wesentlichen in der notfallmedizinischen Behandlung von Patienten in einem Behandlungsplatz. Aber auch in einer Verletztenablage oder direkt am Unglücksort können die Spezialisten eingesetzt werden.

 

Aktivierung
Die Alarmierung der SEG-Rettass erfolgt durch die Leitstelle über ein automatisches Personen-Alarmierungssytem per Telefon. Nach der Alarmierung fahren die Mitarbeiter umgehend die Wache Umweltschutz und technische Dienste in der Posener Straße an. Dort sind alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände wie beispielsweise die Rettungsdiensteinsatzkleidung, medizinische Geräte oder ähnliches zentral gelagert. Die vier Düsseldorfer Hilfsorganisationen - Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst, sind Bestandteil der Einheit. Sie stellen Fahrzeuge zur Verfügung, die die Retter an die Einsatzstelle bringen.

Einsatz (beispielsweise Massenanfall von Verletzten)
An der Einsatzstelle verteilen die Männer sich auf die Behandlungszelte. In einer Art "Zeltstadt" werden die Patienten je nach Schweregrad der Verletzung in den unterschiedlichen Zelten notfallmedizinisch versorgt, bevor sie in die Krankenhäuser transportiert werden. Aber nicht nur die Versorgung gehört zu den Aufgaben der SEG: In einem "Eingangszelt" unterstützen sie einen Notarzt bei der Untersuchung des Verletzten und teilen ihn einem der entsprechenden Zelte zu (Triage). Nach der Behandlung steht ein Transport in ein Krankenhaus mit einem Rettungswagen oder Krankenwagen auf dem Arbeitsplan. Zuvor bestimmen ein Rettungsassistent und ein Notarzt im Ausgangszelt die Dringlichkeit, ob ein Krankenhaus in der Nähe oder auch weiter abgelegen angefahren werden kann. Dabei müssen die SEG-Mitarbeiter die Patienten so verteilen, dass die nahegelegenen Krankenhäuser nicht überlastet werden. Bei vielen Verletzten wird es deshalb notwendig, auch Krankenhäuser der Nachbarstädte und Kreise anzusteuern.



Übungen
Die Abläufe und Arbeiten in einem Behandlungsplatz erlernen die Rettungsassistenten in den jährlichen Fortbildungen und auch bei geplanten Großübungen. Diese finden stets an unterschiedlichen Orten statt. So wurden in den letzten Jahren schon Übungen bei der Rheinbahn, auf der B8n oder im Güterbahnhof Reisholz durchgeführt. Bei jeder Übung werden die aktuellen Einsatzpläne erprobt und im Anschluss optimiert.


Beispiele zu Einsätzen für die Sondergruppe:

Busunglück am 23. Dezember 2010 mit 25 Verletzten, darunter 19 Kinder.
Die Rettungskräfte waren auch bei der Love-Parade Katastrophe tätig, Eindrücke, die auch ein erfahrener Rettungsassistent niemals vergisst!

Unterstützung
Kommt die SEG zum Einsatz, wird sie von den anderen Feuer- und Rettungswachen durch Fahrzeuge und Gerätschaften unterstützt. So verfügt die Landeshauptstadt Düsseldorf über zwei taktische MANV-Standorte: Im Süden der Stadt in der Feuer- und Rettungswache 6 Frankfurter Straße in Garath stehen ein Großraumkrankentransportwagen sowie ein Container "Rettung" bereit. Im Norden betreut die Feuer- und Rettungswache 5 Flughafenstraße einen Gerätewagen "Rettung" sowie ebenfalls einen Container "Rettung". Zusätzlich werden die Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Garath und Kalkum mit alarmiert. Diese unterstützen den Aufbau des Behandlungsplatzes und bringen im Anschluss die Patienten von der Unglücksstelle in die Zelte.


(Fotos: Jürgen Truckenmüller)