Gefahrgutzug


Der Gefahrgutzug der Feuerwehr Düsseldorf, auch ABC-Zug genannt, wird zu Einsatzstellen entsendet bei denen (A)tomare, (B)iologische oder (C)hemische Stoffe freigesetzt wurden oder drohen in die Umwelt zu gelangen. Die Einheit setzt sich im Alarmierungsfall zusammen aus Fahrzeugen der Feuerwache Werstener Feld und der Umweltwache Posener Straße. Sie sind speziell auf oben genannte Gefahren geschult, werden dahingehend regelmäßig in Schulungen und Übungen fortgebildet und bringen spezielle Geräte und Werkzeuge mit an die Einsatzstelle.

 


Fahrzeuge der Feuerwache Werstener Feld

  • Einsatzleitwagen (links)
  • Hilfeleistungslöschfahrzeug (mitte)
  • Pulver-Tanklöschfahrzeug (rechts)



Fahrzeuge der Umweltwache Posener Straße

  • Wechselladerfahrzeug mit (links)
  • Abrollbehälter Gefahrgut (mitte)
  • Gerätewagen Atemschutz (rechts)



Wie bereits beim Bauunfallzug geschildert, setzt man auch beim Gefahrgutzug auf das bewährte System des Abrollbehälters, der von einem Wechselladerfahrzeug aufgenommen und zur Einsatzstelle gebracht wird. In Verbindung mit ABC-Einsätzen kommt der Abrollbehälter "Gefahrgut" zum Einsatz, welcher unter anderem mit speziellen Behältern und Pumpen bestückt ist, um alle vorkommenden Chemikalien aufnehmen und sicher abtransportieren zu können.


Abrollbehälter "AB Gefahrgut" (auszugsweise)

  • verschiedene Faltbehälter und Auffangplanen
  • Stopfen, Keile, Abdeckungen
  • Werkzeug
  • Kabel, Stromaggregat, Scheinwerfer
  • Schaufeln, Schieber
  • Pumpen und Schläuche
  • Abdichtmaterial
  • Erdungskabel und -stangen
  • Auffangbehälter und Eimer
  • Feuerlöscher
  • Spanngurte
  • Leckdichtkissen und Gullyeier
  • Persönliche Schutzausrüstung



Abrollbehälter "Auffang"


An Einsatzstellen bei denen größere Gefahrgutmengen aufzunehmen und abzutransportieren sind, kommt der Abrollbehälter "Auffang" zum Einsatz.

  • 6 Behälter mit je 1000 Liter Auffangvolumen aus Kunststoff (für Laugen, Säuren und Mineralöle)
  • 2 Behälter mit je 500 Liter Auffangvolumen aus Edelstahl (für Lösungsmittel und höher temperierte Stoffe)
  • 2 Gitterboxen für den Transport von kleineren Behältnissen unterschiedlicher Art



Bei jeder Einsatzlage steht die Sicherheit der eingesetzten Kräfte immer an erster Stelle. Daher wird bei Gefahrgutlagen immer mit einem Schutzanzug vorgegangen, der den entsprechenden Schutz bei dem zu erwartenden Stoff liefert. Neben einem bereitstehenden "Rettungstrupp", der bei Atemschutz- oder sonstigen Notfällen zum Einsatz kommt, gibt es mehrere Trupps die während des laufenden Einsatzes einen sogenannten Dekontaminationsplatz einrichten. Eine Kontamination ist bereits gegeben, wenn man mit seinem Schutzanzug mit einem atomaren, biologischen oder chemischen Stoff in Berührung gekommen ist. Das Ablegen des Schutzanzuges erfolgt im "Dekontaminationsbereich" mit Hilfe der Kollegen.


Der fertig eingerichtete Dekontaminationsbereich



Sämtliche Arbeiten die im Gefahrenbereich stattfinden, werden zum Schutz der Einsatzkräfte in einem Chemikalienschutzanzug (CSA) ausgeführt. Bei unbekannten oder gesundsheitsgefährdenden Stoffen kommt der schwere Chemikalienschutzanzug (silber) zum Einsatz. Für kleinere Arbeiten, wie zum Beispiel im Dekon-Bereich, kann die Version "leicht" (orange) verwendet werden. Der leichte CSA gestattet die Verwendung einer Atemschutzmaske mit Filter, während der große Anzug nur mit einem umluftunabhängigem Atemschutzgerät benutzt werden kann.


Vor, während und nach dem Einsatz unter CSA



Einige Einsätze des Gefahrgutzuges:

Qualmender Eimer im Lieferwagen
Freitag, 5. Oktober 2012, 18.16 Uhr, Autobahn A46, Fahrtrichtung Wuppertal

Eine chemische Reaktion im Inneren eines Lieferwagens verletzte zwei 50-jährige Arbeiter. Offensichtlich waren verschiedene Chemikalien auf einer Baustelle zusammen in einen Eimer gefüllt worden, die abends während der Heimfahrt zu einer unkontrollierten chemischen Reaktion führten - giftige Dämpfe wurden freigesetzt. So waren die Arbeiter gezwungen, auf der Autobahn anzuhalten, um das Fahrzeug zu verlassen. [...]
Pressemeldung



Chemikalien im Keller
Mittwoch, 12. September 2012, 13.16 Uhr, Oberbilker Allee, Bilk

Am Mittwochmittag fanden Polizeibeamte bei einer Hausdurchsuchung Chemikalienbehälter in einem Kellerraum eines Mehrfamilienhauses an der Oberbilker Allee und riefen die Feuerwehr zur Unterstützung hinzu. [...]
Pressemeldung



Ammoniak bei Wartungsarbeiten ausgeströmt
Mittwoch, 13. April 2011, 17.44 Uhr, Burgunderstraße, Heerdt

Bei Wartungsarbeiten an einer Kältemaschine in einem Gewerbebetrieb sind am Mittwoch geringe Mengen Ammoniak ausgetreten. Verletzt wurde dabei niemand. Das Leck konnte schnell abgedichtet und Entwarnung gegeben werden. [...]
Pressemeldung




Fotos: Jürgen Truckenmüller, Gerhard Berger (TheNewshunter)